trio gobánwww.triogoban.de
presse

02.02.11 Manheimer Morgen/ Weinheimer Nachrichten:

Musikalischer Hochgeuss für einen guten Zweck

Leutershausen. Gutes tun und dabei musikalisch anspruchsvolle Darbietungen genießen - das konnten die Besucher des Benefizkonzertes der evangelischen Kirchengemeinde Leutershausen in der Alten Synagoge. Die nach dem kostenlosen Konzert gesammelten Spenden kommen Straßenkindern in Brasilien und Waisenkindern in Nigeria zugute.

Der Zweite Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde, Ralf Schuhmacher, zeigte sich bei der Begrüßung angesichts des voll besetzten Saales "überwältigt von dem Zuspruch". Dem "Trio Gobàn" mit der Pianistin Rie Shimada, der Geigerin Pia Grutschus und dem Cellisten Stefan Knust sowie der Mezzosopranistin des Abends, Martina Reisner, dankte er für die Hilfsbereitschaft, sich für diese Kinderprojekte ohne Gage einzusetzen.

Zu Beginn des Konzerts hörte man Wolfgang Amadeus Mozarts "Klaviertrio in B-Dur, KV 502", das mit so viel Musizierfreude dargeboten wurde, dass der Funke spürbar aufs Publikum übersprang. Der Reiz der instrumentalen Brillanz und die Freude am Spiel prägt den Charakter dieses Wiener Trios, das in seiner schmerzlich süßen Poesie die vieldeutige Tiefe des Mozartschen Genius enthüllt, so dass in den differenziert interpretierten Sätzen kaum ein Wunsch offen blieb. Wunderschön wie sich im ersten Satz mit dem "Allegro" das Thema mit Terzen- und Sextengängen entfaltetet, in denen die Anmut des Wiener Rokoko lebt. Kein Pathos beeinträchtigte diese Musik, die von der Pianistin Rie Shimada feinstes Fingergefühl verlangte. Ihr standen die beiden Streicher konzertant gegenüber, so dass sich die Pianistin mit ihren großartig gespielten Triolen als führendes Musikinstrument mehr und mehr auf die Begleitung beschränkte und der Violine und dem Violincello den melodischen Vorrang im reich ausgeschmückten "Larghetto" und im straff geführten Schluss-Satz "Allegretto" überließ.

Damit war das hohe Niveau des Abends vorgegeben. Denn auch die "Schottischen Lieder" von Haydn wie "Galla Water", "The birks of Abergeldie" oder "Young Jokey was the blithest lad" boten der Mezzosopranistin Martina Reisner eine Plattform für stimmliche und gestische Entfaltung. Einfühlsam, transparent, jede kompositorische Feinheit würdigend, brachte sie mit Begleitung durch das "Trio Goban" diese Lied-Kleinode voll zur Geltung. Der Beifall zwischen den Programmpunkten war intensiv und zeitraubend, aber gerechtfertigt.

Von besonderem musikalischem Reiz waren nach der Pause, in der "Eine-Welt-Waren" verkauft wurden, die Lieder "Gestillte Sehnsucht" und "Geistliches Wiegenlied" von Johannes Brahms, in denen sich der füllige Mezzo Martina Reisners mit gesteigertem dramatischem Akzent in seiner ganzen Leuchtkraft entfaltete. Die fein abgestimmte Begleitung von Violincello und Klavier ergänzte das Singen zu einer musikalischen Einheit.

Makellos schön spielte das "Trio Gobàn" das "Klaviertrio in d-Moll, op. 63" von Robert Schumannn. Ungestüm brach im ersten Satz - überschrieben mit "Energie und Leidenschaft zu spielen" - die Musik hervor, vom Klavier angestimmt und von Violine und Violincello übernommen. Herrlich in der Satzmitte die hellen Triolen der Pianistin, während die Geigerin und der Cellist geradezu irrational wirkende Stimmen in hoher Lage darüber legten. Spannung auch im zweiten Satz und einfach klasse wie Cellist Knust und Geigerin Grutschus dann die von der Pianistin Shimada angestimmte Melodie nachspielten. Wunderbar auch der dritte Satz - überschrieben mit "Langsam, mit innerer Erregung". Ein herrlicher Gesangsatz wie ihn nur Schumann komponieren konnte, der im vierten Satz endlich heiterer Spielfreude Raum gibt. Mit großer Ausdauer applaudierten die Zuhörer, bis ihnen die Künstler eine Zugabe spendierten.

Vor Konzertbeginn hatte Renate Rothe von der Eine-Welt-Gruppe Leutershausen, die seit 17 Jahren das Kinderheim "Recanto Sao Francio" in Brasilien unterstützt, den Besuchern zugerufen: "Öffnen Sie ihr Herz und spenden Sie". Sie beschrieb das Kinderheim in Brasilien, das ausschließlich durch Spenden finanziert wird und in dem 35 Kinder Zuwendung und Versorgung erhalten. Alle Ausgaben im Waisenhaus "Ijamido Children‘s Home" in Ota in Nigeria, in dem sich 164 Kinder und Jugendliche befinden, müssten ebenfalls mittels Spenden gedeckt werden, erklärte zudem Edna Schröder. G. J.


01.02.11 Rhein-Neckar-Zeitug:

Sie waren eins in sich und mit der Musik

"Trio Gobán" begeisterte mit einem zauberhaften Benefizkonzert in der Ehemalige Synagoge

Hirschberg-Leutershausen. Die vier jungen Musiker, die am späten Sonntagnachmittag die Bühne der Ehemaligen Synagoge betraten, waren eine Augenweide. In ihrer dezenten schwarzen Abendrobe verkörperten die Pianistin Rie Shimada, die Geigerin Pia Grutschus und der Cellist Stefan Knust (zusammen das Trio Gobán) sowie die Mezzosopranistin Martina Reisner eine sympatisch-schlichte Elegaz.

Das Trio Gobán (...) hat sich bereits den Ruf wunderschöner Konzerte erworben, was auch ein überwältigend großes Publikum bewies. Schon mit den ersten Tönen von Mozarts Klaviertrio in B-Dur kam ihre volle Virtuosität zur Geltung. Mal schnell und lebhaft, mal mäßig bewegt brachte jeder von ihnen die Klangfarbe seines Instruments voll zur Geltug, ohne aber sich selbst in den Vordergrund zu spiele. Der warme Klang der Streicher harmonierte perfekt mit der Dyamik des Klaviers. (...)

Wunderschön anzusehen war das Wechselspiel in den Mienen der drei Musiker, wie ihre Blicke entrückt lächelnd, sentimental verträumt oder voll energischer Konzentration in stiller Übereinstimmung einander zuflogen. Sie waren eins in sich und mit der Musik und standen zugleich entrückt über ihr. Mal leise getragen, mal sprühed vor Energie bot Martina Reisner anschließend Haydns Schottische Lieder dar - begleitet vom Trio Gobán, das nun wie selbstverständlich hinter den Gesang zurücktrat. "Sie hat ein wunderbares Timbre", waren die Zuhörer im Publikum ergriffen von der warmen tiefen Stimmfarbe mit den zugleich strahlenden Höhen der jungen Mezzosopraistin.

Viele lauschten mit geschlossenen Augen und in sich versunken der schönen Stimme, die in zwei weiteren Liedern von Brahms die "Gestillte Sehnsucht" und ein "Geistliches Wiegenlied" Besang. Dabei ging vor den Fenstern langsam die Sonne unter und tauchte die Ehemalige Synagoge bei Schumanns Klaviertrio in d-moll langsam in eine beschauliche Abendstimmung.

Viel zu schnell ging das wunderschöne Konzert zu Ende, das mit zahlreichen Bravo-Rufen aus dem Publikum belohnt wurde. Renate Rothe und Edna Schröder konnten gar nicht genug danken für diese schöne Darbietung. (...)


02.07.10 Pirmasenser Zeitung:

Berückend schöne Musik auf "Jungem Podium"

Pia Grutschus und ihre Freunde begeistern die Zuhörer

(...) Der kleine, fast familiäre Kreis von Musikliebhabern, die dennoch erschienen waren, hörte jedoch berückend schöne Kammermusik in einer Ausführung, die nichts zu wünschen übrig ließ.

(…) Schon bei Mozarts Klaviertrio in B-Dur, KV 502, bewiesen die drei Musiker technische Meisterschaft, tiefe Musikalität und nicht zuletzt auch Spielfreude. Die verspielten figuren und Läufe des Meisters der Wiener Klassik wurden virtuos und mit unübertroffener Leichtigkeit ausgeführt, wobei es auch im Forte niemals an der gebotenen Eleganz fehlte, Ruhe und Sensibilität in Anschlag und Bogenführung prägten die Interpretation des langsamen Satzes.

Das hervorragende Zusammenspiel des Trios äußerte sich nicht nur in größter Präzision, sondern vor allem auch in der genauen Übereinstimmung in Artikulation und Diktion, mit der gleiche Wendungen auf verschiedenen Instrumenten dargestellt wurden. So ergab sich eine geschlossene und überzeugende Interpretation.

Nach dieser Komposition voller Galanterien und Innigkeit folgte mit den drei Sätzen aus dem Klaviertrio „Episodi e Canto perpetuo“ des zeitgenössischen Komponisten Peteris Vasks ein Werk, das mit seiner Expressivität und Emotionalität keinen größeren Kontrast zu Mozart bilden könnte. (…)

Der Lette Vasks wollte mit seiner Musik seinem Volk, das stark unter der Sowjetherrschaft zu leiden hatte, eine Stimme verleihen. Grutschus, Knust und Shimada setzten mit ihrem Spiel diese Intention des Komponisten auch konsequent um. Die Burlesca 2 wurde zu einem expressiven Furioso voller gefühlsgeladener Ausbrüche. Doch so wild diese Musik auch erschien, so präzise war die Ausführung, bei der mit größter Virtuosität verschiedene Spieltechniken angewendet wurden. Im langsamen Teil verlieh das Trio den cantablen Linien viel Ausdruck und erzeugte enorme Spannungsbögen, wobei die schmerzhaften Reibungen erst durch die große Genauigkeit der Intonation ihre Wirkung entfalten konnte.

Nach der Pause wurde das Trio Gobán ergänzt durch Christian Knust, Violine, und Martin Sonder, Viola. In dieser Besetzung erklang das Klavierquintett in A-Dur, op. 81, von Antonin Dvorák, ein umfangreiches und vielschichtiges Werk, das in allen Sätzen durch abrupte Stimmungwechsel gekennzeichnet ist. Gerade in diesem Zusammenhang zeigte sich erneut, dass die große Stärke der jungen Interpreten in ihrem brillianten Zusammenspiel liegt. Die jeweils erforderlichen Umstellungen in Tempo, Rhythmus und Lautstärke erfolgte jedes Mal mühelos und mit größter Selbstverständlichkeit, vor allem aber beeindruckte die perfekte Übereinstimmung und Harmonie im Ausdruck.

So wechselten die Musiker von lyrisch verträumt zu dramatisch erregt, von melancholisch schwermütig zu unbeschwert tänzerisch, von extrovertiert zu ruhig und verinnerlicht, und ließen so eines der schönsten Werke der Kammermusik des Komponisten und der Musikgeschichte überhaupt zu einem uneingeschränkten Genuss für das Publikum werden. (bl) 



30.06.10
Rheinpfalz:

Drei Musiker im Quadrat

Das "Trio Gobán" mit einem spannungsgeladenen Programm in der Festhalle

Noch wenige Tage bis zum Ferienbeginn. Und damit die ideale Gelegenheit, vor dem Urlaub noch einmal ein Konzert aus der Reihe „Junges Podium“ zu präsentieren. Fünf Musiker waren dazu am Montag zu Gast in der Pirmasenser Festhalle.

(…) Nicht nur das Programm war kontrastreich und spannungsgeladen, sondern auch das virtuose Spiel der Pirmasenser Violinistin Pia Grutschus zusammen mit Rie Shimada am Klavier und Stefan Knust mit dem Violoncello. Sie bilden das Trio mit dem seltsam klingenden Namen. „Gobán“ ist nämlich ein japanisches Wort und bedeutet so viel wie „Quadrat“, was sich auf den Stadtplan sowohl der Hochschulheimat Mannheim als auch auf das japanische Kyoto bezieht, in dem Rie Shimada geboren wurde.

Den Auftakt machte ein heiteres Stück, das „Trio für Klavier, Violine und Violoncello in B-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart, KV 502. Wechselvolle Dynamik und geschliffene Prägnanz waren schon in den ersten Takten zu spüren. Rie Shimada mit einem kompositorisch dominanten Klavier, das sie jedoch so dezent und leicht zu spielen verstand, dass keines der anderen Instrumente darunter litt. So wurde aus dem augenscheinlich so leicht und beinahe oberflächlich klingenden Mozartstück ein Vortrag, der immer mehr an Spannung gewann und sowohl den melodischen als auch den rhythmischen Reichtum hervorzuheben wusste.

Welch ein Kontrast, der danach folgte. Nach Mozart`schem Wohlgefallen, heiter und besinnlich, die provokanten Töne aus dem Klaviertrio „Episodi e Canto perpetuo“, komponiert von Peteris Vasks. Drei der acht Sätze des 1985 entstandenen Werks des Letten kamen zum Vortrag und konfrontierten die Zuhörer mit einigen wahrhaft furchterregenden Dissonanzen. Dennoch, bald stellte sich heraus, dass Vasks` Harmoniesprache grundlegend tonal angelegt ist. Das „Trio Gobán“ vermochte hier die Kraft sowohl der post-modernen Denkweise, als auch die neoromantischen Anklänge hervorzuheben, die der Komponist seinem Stück mitgegeben hat. Eine Herausforderung für die Zuhörer blieb es dennoch, trotz der weiten und tiefen Ausdruckskraft, welche die Musiker mit bestem Gefühl für Dramatik und Musikalität vermitteln konnten.

Versöhnlicher das einzige Stück nach der Pause: Antonin Dvoraks Klavierquintett A-Dur, op. 81. Zum Trio gesellten sich mit Christian Knust (Violine) und Martin Sonder (Viola) zwei weitere Instrumentalisten, die sich hervorragend ins Ensemble einfügten. Romantische Tiefe und Emotionalität begegneten dem Publikum im ersten Satz. Zwar steigerte sich langsam das Tempo, jedoch niemand hätte ahnen können, wie furios sich die Komposition im dritten und vierten Satz fortsetzen sollte. Eine interessante Herausforderung, die das zum Quintett angewachsene Trio Gobán begeisternd meisterte. Viel wohlverdienter Applaus als Belohnung für einen denkwürdigen Abend.

home
konzerte
presse
repertoire
projekte
kontakt

© 2011 Trio Goban